Kronen mit extrakoronaler Verankerung für eine abnehmbare Teilprothese nach den stable-base PrinzipDie folgenden Informationen berücksichtigen Zahnersatz-Konstruktionen, wie Kronen, Brücken, Teilprothesen und totale Restaurationen, wie sie häufig vorkommen, sowohl auf natürlichen Zähnen wie auf künstlichen Zahnwurzen. Spezielle Besonderheiten bei Zahnersatz in der ästhetischen Zone

sind im Beitrag "ästhetische Zahnheilkunde" dargestellt. 

Kronen und Brücken

Kronen sind technisch gesehen Ringe, die meist dazu dienen, beschädigte Zahnsubstanz zusammenzuhalten und/oder als Verankerung für festsitzende und abnehmbare Brücken oder Teilprothesen dienen. Brücken sind dementsprechend Konstruktionen zum Ersatz einzelner oder mehrerer Zähne, bei denen die fehlenden Zahnpartien fest mit den künstlichen Kronen verbunden sind. Kronen können den ursprünglichen Zahnschmelz teilweise (Teilkrone) oder vollständig (Vollkrone) ersetzen. Festsitzende Kronen werden zementiert oder geklebt, sie sind daher für den Patienten nicht abnehmbar.

Zur Anfertigung von Kronen müssen die sie tragenden Zähne immer im Volumen in dem Umfang reduziert werden, der der Schichtdicke der Krone entspricht. Dazu wird der Zahn beschliffen und ein Modell gewonnen (über einen Abdruck der Zähne), das für die weiteren labortechnischen Schritte dient. Der Zeitbedarf beträgt je nach Aufwand in der Praxis und im Labor zwischen einer und drei Wochen. Einen alternativen Weg stellt die Digitalierung des Defektes dar, wie sie bei Rekonstruktionen aus Fräskeramik am Patienten durchgeführt werden kann.

Im Zeitalter der Vollkeramik eher selten sind Kronen mit Keramikschultern und Galvanokronen.

Bei Keramikschultern wird ein gegossenes Metallgerüst im Zahnhalsbereich, also am Übergang zur unberührten Wurzel zurückgeschitten, um eine ästhetische Optimierung zu erreichen. Diesen Kronen fehlt der Metallrand, so dass die Illusion erzeugt werden kann, die Krone käme “wie gewachsen” aus dem Zahnfleisch. Zur Herstellung keramischer Schultern sind mehrere gesonderte Schritte erforderlich: eine exaktere Präparation (Einsatz von Lupenbrillen), weil erhöhte Anforderingen an das Modell gestellt werden und ein gesonderter Brand der Keramik im Labor, weil zunächst die freitragende Schulter hergestellt werden muss bevor die eigentliche Verblendung möglich wird.

Galvanokronen unterscheiden sich hinsichtlich des metallischen Unterbaus von “normalen” Gusskronen. Während bei konventionell gegossenen Kronen die Form des zukünftigen Metalles in Wachs modelliert und entsprechen der Gusstechnik für Kirchenglocken in einer verlorenen Form gegossen wird, trägt sich die Reingoldschicht bei Galvanokronen im galvanischen Bad auf das Stumpfmodell auf.

Vollkeramikteilkronen (Veneers), Vollkeramikkronen und vollkeramische Brücken:

Vollkeramische Versorgungsformen finden Anwendung bei Patienten mit erhöhten Anforderungen an die Ästhetik und bei Patienten mit Allergien gegen Metalle.

Klebebrücken - Brücken ohne Kronenanker:

Klebebrücken (“Maryland”-Brücken), meist bei Jugendlichen verwandt, bei denen die Zahnsubstanz geschont werden soll, werden über kleine Flügelchen von der innen her gegen die Anker (Zähne) geklebt. Sie dienen als sehr langfristige Zwischenlösung, können aber auch als Provisorium im Rahmen einer Implantatbehandlung, während der Einheilungsphase, Verwendung finden.

Abnehmbare Brücken

abnehmbare Brücke: Detailaufnahme mit verklebter galvanischer ZwischenkonstruktionAbnehmbare Brücken sind Sonderkonstruktionen, bei denen die Vorteile der Grazilität von festsitzenden Brücken mit denen der Umbaufähigkeit von abnehmbaren Teilprothesen verbunden werden. Grundsätzlich ähneln abnehmbare Brücken den festsitzenden in Form und Aussehen, der Unterschied besteht lediglich darin, dass sie nicht auf die Zähne aufzementiert werden sondern statt dessen auf eine zusätzliche Zwischenkrone in Form eines Zylinders aufgesetzt werden.

abnehmbare Zahnbrücke mit vollkeramischen Innenkronen auf dem ModellZahnersatz abnehmbare Brücke mit Innenkronen aus Gold auf dem MeistermodellDie Innenkrone kann aus einer Keramik (erstes Beispiel) oder einer Metalllegierung bestehen, wird fest mit dem Zahn verbunden und die eigentliche Brücke auf diesen Unterbau aufgesteckt. Abnehmbare Brücken werden nur zur Reinigung abgenommen, sie können auch mit keramischen Massen farblich verblendet werden. Konstruktionselemente wie schleimhautbedeckende Sättel und Gaumenplatten oder Unterzungenbügel fehlen häufig völlig.

Zahnersatz: abnehmbare Brücke mit Sattel (NEM)Zahnersatz: abnehmbare Brücke aus Nichtedelmetall NEMAbnehmbare Brücken eignen sich besonders gut bei parodontal schwachen Zähnen und/oder der Verbindung eigener Zähne mit künstlichen Zahnwurzeln (Zahnimplantate).

Sonderausführungen:

Innenkronen aus Keramik, edelmetallfreie Konstruktionen und keramische Verblendungen sind Sonderformen. Bitte sprechen Sie uns an.

Abnehmbare Teilprothesen

Teilprothesen sind Zahnersatzkonstruktionen, bei denen nicht nur Zähne, sondern auch Zahnfleisch und Kieferknochen ersetzt werden. Sie zeichnen sich also in erster Linie durch Kunststoffsättel aus, die fast immer noch Verbindungen zur gegenüberliegenden Kieferseite besitzen. Die Platten und Bügel bestehen aus Metall. Der Restzahnbestand dient als Anker und gewährleisten den Halt der Konstruktion. Teilprothesen haben den grossen Vorteil der einfachen Umbaufähigkeit im Falle eines Zahnverlustes, sind aber konstruktionsbedingt immer viel grösser als nur die Zahnreihe alleine es wäre.

Als Verankerung an Zähnen oder Kronen dienen Klammern, Doppelkronen, Geschiebe, Anker und andere. Bei Teilprothesen ist eine Vermehrung der tragenden Zähne durch Implantate möglich.

 

Totaler Zahnersatz

Totale Prothesen dienen zur Wiederherstellung eines Kausystems, wenn bereits alle Zähne im betreffenden Kiefer fehlen. Sie bestehen in aller Regel aus Spezialkunststoffen, können aber auch zusätzliche Verstärkungen aus Metall besitzen.

Totale Prothese mit metallverstärkter Basis (Gaumenplatte)

Totale Prothesen finden ihren Halt im Oberkiefer vorwiegend durch die Basis (Gaumenplatte), die je nach Konstruktion eine Saugwirkung entwickelt oder adhäsive Kräfte nutzt, im Unterkiefer bei einer wesentlich kleineren Basis oft auch zusätzliche Kräfte durch die umgebende Muskulatur.

Bitte beachten Sie: Zahnersatz ist immer eine Sonderanfertigung, d.h., es gibt immer viele Lösungswege, die immer nur individuell ausgearbeitet werden können.

 

Eine konstruktive Sonderform stellt die so genannte Stable-Base-Prothetik dar.